Evangelische Kirche Ahlbeck

Wir waren zur Erntedankfestzeit in dieser Kirche. Es lief gerade eine doch recht intensive Diskussion, deren Thema recht weltlich war, soweit ich mich erinnere.
Informationen zur Kirche und der Gemeinde konnte ich leider nicht sehr viel einfangen.

Hier wird der der Ahlbecker Lehrer und Kantor Jakob Koch hoch geehrt, weil er 1865 das "Komitee zur Erbauung eines evangelischen Gotteshauses" gründete und jahrelang Geldspenden sammelte. Bis zum Baubeginn verstrichen dann doch noch fast drei Jahrzehnte. So mussten die Gläubigen bis in die benachbarten Orte Heringsdorf oder Swinemünde zum Gottesdienst.

Der preußische Königlichen Regierungsbaumeister Werner plante den Kirchenbau. Die Grundsteinlegung erfolgte 1894 und in der ein Jahr später fertig gestellten Kirche hing eine 1895 von der Stettiner Firma Grüneberg gefertigte Orgel.
Die ursprünglich drei Glocken sind leider nicht erhalten, die Kirche hat eine aus Stahl.
Woher die Glocke stammt, die jetzt als Friedensglocke draußen rechts vor dem Haupteingang frei hängend aufgestellt wurde konnte ich nicht verifizieren.

Die Innenarchitektur der neugotischen Backsteinkirche ist über die Jahre unverändert geblieben.
Leider wurde der Innenraum weiß übermalt, sodass die ursprünglich vorhandenen Ornamente nicht mehr sichtbar sind.
Die Kanzel besteht aus Holz. Den Altar schmückt ein Sandsteinsteinkreuz ebenso wie der Sandsteintaufstein.
Vom Altar blickt man auf ein recht dunkel gehaltenes, gemaltes oder gewordenes Bild des Mannes mit der Idee zur Kirche an der hölzernen Empore und die kleine dreiflügelige Orgel mit 15 Registern und zwei Manualen.

Die Deckenarchitektur wurde so gewählt, dass sie wie ein umgedrehtes Schiff wirkt, man nennt sie Spitztonnenholzdecke. An ihr hängen zwei golden glänzende Kronleuchter und ein von Ahlbecker Fischern gestiftetes Votivschiff.

Sie ist von Juni bis September eine sogenannte "Offene Kirche", die für jedermann montags bis samstags ab 15:00 Uhr für 2 Stunden offen ist.