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    Falkenhain 1

    17268 Boitzenburger Land

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    • 27. Okt. 2007

      Es ist der magischste aller verzauberten Orte. Es ist der Ort an dem ich geheiratet habe.


      Gestoßen bin ich auf den Vierseithof, als ich vor vier Jahren "Heiraten" und "Brandenburg" bei Google eingegeben habe. Ich war auf der Suche nach etwas nicht zu weit von Berlin entfernt, wo man mit den Menschen, die einem wichtig sind, eine Hochzeit feiern könnte. Alle sollten gleichermaßen etwas davon haben, die Kleinen und die Großen, die Vegetarier und die Fleischesser, die Freunde und die Familie. Und wir auch.


      Gut Falkenhain ist ein Archehof, eine Pension und ein Kinderhotel, der Gutsherr Detlef Wunsch züchtet vom Aussterben bedrohte Haustierrassen, allen voran die Schleswiger Kaltblutpferde. Es sind mächtige Tiere, die er vor seinem Planwagen oder der Hochzeitskutsche bemerkenswert im Griff hat.


      Studiert hat er mal Psychologie; damit er in der Nachbarschaft des Gutes auch anerkannt und für voll genommen wird, hat er sich dann zum Landwirt ausbilden lassen. Von der Landwirtschaft allein ließ sich nicht leben, deshalb richtete Herr Wunsch zuerst die Pension im Gutshaus ein, und renovierte später dann die Remise als Kinderhotel für Kitafahrten und Schulausflüge. Denn was liegt näher als Knder mit Tieren zusammenzubringen?


      Er ist ein Gastgeber zu hundert Prozent: die Mahlzeiten aus regionalen hervorragenden Zutaten werden in seinem Speisezimmer eingenommen, er selbst beansprucht nur zwei kleine Zimmer für sich und die Hundemeute in wechselnder Besetzung mit einem großen Anteil Jack Russell.


      Streicheln lassen sich die kleinen zähen Terrier von den Gästen aber niemand soll sich einbilden, dass er den Gutsherrn ausstechen könnte, das wird spätestens klar, wenn man die Meute geschlossen über den Hof hetzen sieht, lange bevor das menschliche Ohr oder Auge des Gutsherrn Rückkehr von seinen Erledigungen wahrnimmt.


      Zum ersten Mal haben wir das Gut im Februar oder März besucht. Es war eine Jugendgruppe einquartiert im Kinderhotel mit seinen Vier- und Mehrbettzimmern und den großen Küchen. Schon fast junge Erwachsene bestanden sie auf das abendliche Lagerfeuer und darauf, dass der Gutsherr dort die versprochene Geschichte zum Besten gibt.


      Mich beeindruckte die Art, wie Herr Wunsch mit großer Selbstverständlichkeit meine Fünfjährige anwies ihm beim Feuermachen zu helfen, sie mit Umsicht ganz nah ans Feuer ließ, ihr mehr Verantwortung zugestand als ich in meinem Schutzbedürfnis gekonnt hätte.


      Unser Herz und ich glaube, für immer gewonnen hat er aber mit seiner Geschichte. Mit seiner Geschichte von seinem treuen und mittlerweile alten Hund Holtzendorff, der sich als junger Schiffshund bei einem Landgang in fernen Ländern in eine Gazelle verliebt. Durch Irrungen und Missverständnisse konnten die beiden nicht zusammenfinden.


      Die Hochzeit war das, was ich mir unter rauschend vorstelle. Von dem Moment an, in dem wir angekommen waren, vermittelten mir die Frauen dort: Machen Sie sich keine Sorgen, keine Gedanken, Ihr Fest ist bei uns in guten Händen. Ich selbst habe vieles wie in Trance erlebt, doch es kam fast ausschließlich begeisterte Rückmeldung von unseren Gästen, zum Hof, zur Atmosphäre, zum liebevollen Bewirtung, zur Unermüdlichkeit der zuständigen Frauen, zur Qualität des Essens und zum Schwein am Spieß, und nicht zuletzt zu der erst auf den zweiten Blick einnehmenden Landschaft der Uckermark an der Grenze zum Feldberger Seenland.


      Die Kinder ritten auf den Ponys, fuhren mit Kettcars und tobten im Heu bis sie vor Müdigkeit um- und in ihre nahen Betten fielen. Die Jugendlichen spielten Fußball, separierten sich zusammen und machten, was Jugendliche eben so tun. Der Freund einer Nichte fand, es war die coolste Hochzeit, auf der er je war, wie viele es immer auch schon gewesen sein mögen.


      Wir fahren immer wieder hin. Nach gewissen Abständen packt einen von uns die Sehnsucht, und dann müssen wir nach Falkenhain, wenn auch nur für eine Nacht. Hauptsache, mal wieder durch die Uckermark gefahren, am großen Tisch im gutsherrlichen Speisezimmer mit anderen Gästen gefrühstückt, Admiral von Holtzendorff gestreichelt und durch die Ställe geschlendert. Im Frühjahr den Unken zugehört. Im Sommer im nahen See gebadet.


      Da macht es wenig, dass ein Wochenende immer mehr kostet als man denkt mit all den Tassen Kaffee und Stücken Kuchen und der Kutschfahrt und der Reitstunde. Auch dass die Abrechnung sowieso nie ganz korrekt ist, ach was soll's. Wer mag an einem verzauberten Ort schon kleinlich sein.

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