La Bouche

Und täglich grüßt das Murmeltier, was bei mit heißt: Wieder mal ein Franzose; diesmal allerdings nicht im Franzosenviertel in Haidhausen, sondern mitten in Schwabing. Von der U-Bahn-Station Münchner Freiheit sind's nur ein paar wenige Minuten zu Fuß; mitten dem eigenen Pkw zu kommen, rentiert sich also nicht wirklich, zudem ein Parkplatz hier reine Glückssache ist.

Betritt man das Lokal, fällt einem schon ins Auge, dass hier mit Klischees über französische Bistros gespielt wird. Kellner im Ringelstreifen-Shirt (...glaube, das kommt aus der Bretagne), ein roter Kussmund (...la Bouche!) als allgegenwärtiges Symbol, gallische Hahn-Figuren in allen 3 Farben der Tricolore, Holztische und Holzstühle ohne weiße Tischdecken, großflächige Bilder an der weißen Wand - irgendwie fühlt man sich hier schon wie in Frankreich. Hat man das Glück und bekommt das Separee zugewiesen (ab 8 Personen), bekommt man an der Wand Bilder zu sehen, die an einen französischen Film Noir erinnern; alles etwas schummrig und lasziv.

Aber all das ist nur Beiwerk, das Wichtige ist die Speisekarte - und die kann sich sehen lassen. Bei meinen zwei Besuchen war das Bistro immer gut gefüllt, aber nicht überfüllt, so das der Kellner bei den Bestellungen nicht in Stress kam.

Was hatte ich als Entree? Beide Male den Klassiker überhaupt; die französische Zwiebelsuppe. Mächtig viel Zwiebeln waren schon drin, ein bisschen mehr Käse hätte es aber sein dürfen. Trotzdem: Volltreffer. Es gibt auf der Karte auch Weinbergschnecken, angeblich aus naturbelassener Freilandhaltung; die hatte ein Mitesser bei meinem zweiten Besuch. Gut waren sie schon, aber was bedeutet hier "naturbelassene Freilandhaltung"? Geht hier etwa der Koch im Morgengrauen die Münchner Friedhofsmauern entlang und sammelt die Tiere ein? Mag ich gar nicht daran denken... Gelobt wurde auch der mächtige warme Ziegenkäse, der gar nicht gebockelt hat, wie es schon manchmal bei diesem rassigen Käse passieren kann.

Bei den Hauptspeisen hatte ich beim ersten Besuch eine Catigot, das ist so was wie eine mächtige Fischsuppe mit einer großen Menge an Fischfilets. Der Fisch war gut zubereitet, ohne Gräten und auch nicht so lange im Sud, so dass er schon zerfallen würde. Richtig schön bissfest waren die Teile; so mag ich das. Die Rouille und das geröstete Brot waren lecker und passten perfekt zum Fisch. Beim zweiten Besuch kam das Filet vom Rind dran, Saignant bestellt, und tatsächlich auch blutig bekommen; die passen also in der Küche schon auf. War das Filet schon super, so waren die Sauce aus Rotweinschalotten und das Kartoffelgratin ein Traum. Der Preis hierfür ist zwar hoch, aber das war auch wirklich jeden Euro wert. Des Weiteren wurden von den Mitessern gelobt: Die Rinderleber und der Coq au vin. Beim Entrecote hatte die Küche dann doch nicht so aufgepasst, denn das Fleisch war etwas mehr als medium.

Nachspeisen? Beim Franzosen muss das sein - und mein absoluter Favorit ist auch hier ein Klassiker: Die heißgeliebte Creme brulee. Was soll mich sagen? Perfekt gemacht. Dass das Teil hätte ruhig größer ausfallen dürfen, liegt nicht daran, dass die Portion klein gewesen wäre, sondern daran, dass ich davon nicht genug bekommen kann. Auch die Mousse au Chocolat und der Fondant au Chocolat wurden gelobt; habe ich eigentlich auch nicht anders erwartet; das hat das La Bouche wirklich gut im Griff.

Beim Wein habe ich mich an den offenen Sauvignon gehalten, da macht man nie was verkehrt und bei den Digestifs waren es einmal die Vielle Prune und beim zweiten Mal ein Armangnac. Auch da macht man nichts verkehrt.

Beim Bezahlen allerdings ist dann leider doch Luft nach oben. Klar, in Frankreich würde die Gesamtrechnung auf den Tisch kommen und einer bezahlt oder es wird grob aufgeteilt. In München ist's halt doch anders und wenn ich beim ersten Besuch insgesamt 30min warten muss, bis alles nach 2 Fehlern des Kellners geklärt und abgerechnet ist, ist das leider doch zu viel des Guten. Beim zweiten Mal ging's schneller, aber auch da schlich sich bei der Abrechnung ein Fehler ein, den wir unter uns korrigierten. Deshalb - und nur deshalb! - ziehe ich einen Stern ab. Ansonsten war's fast perfekt.

Solid French restaurant. Lovely to sit outside on a quiet side street on a pleasant Spring evening with sunset occurring around 9:00 pm.

Started with some bread that came with excellent olive oil. Then shared escargots, which were chewy but tasty. Also had the pate, the two large (thick) pieces were good, although it had a strong liver flavor. It was served with two pieces of toasted bread, some salad and some cornichons which were neither too pickled nor two sweet. Surprised it wasn't served with mustard.

The beef filet was excellent - a very good piece of meat cooked perfectly in a nice red wine sauce with potato gratin, which was not creamy or heavy. The other beef filet, entrecote, was not nearly as good - it was thin, fatty and bit tough. The fries it came with were thicker than expected and but nice and crispy. Both dishes came with large salads with two much dressing.

Surprised by the limited number of wines by the glass (6). The Gamay was decent. Also got a bottle of Medoc, which was fairly good. Cost: 125 euros.