Remscheid, Nordrhein-Westfalen

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    Remscheid, Nordrhein-Westfalen

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    Oktober 2010

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    • 24. Okt. 2014

      Das Scarpati ist ein alteingesessenes Restaurant, welches mittlerweile seit 40 Jahren für seine hervorragende Küche auch außerhalb von Wuppertal bekannt ist. Vor 40 Jahren residierte das Scarpati noch im fürstlichen Schloss Lüntenbeck und wanderte vor rund 30 Jahren in das "Haus Kathie", eine wunderschöne alt-bergische Villa. Schon bei Ankunft kann man den alten Baumbestand bewundern und wandert von den Restauranteigenen Parkplätzen (oder von der Straße) ins Restaurant.
      Zunächst möchte ich das Scarpati ein wenig einordnen - das Scarpati hat einen guten Ruf und gehört seit Jahrzehnten zu den Top-Adressen in Wuppertal. Daher ist mein Anspruch an die Küche sehr hoch, für mich vergleichbar mit Heldmann's Restaurant (1 Michelinstern) in Remscheid.
      Diesen Anspruch scheint das Scarpati auch an sich selbst zu stellen. Die Villa ist wunderschön und schon beim Betreten des Restaurants werden wir von zwei freundlichen Herren im Anzug empfangen, die uns sehr zuvorkommend die Jacken & Mäntel abnehmen. Anschließend werden wir zum Tisch geleitet, den wir zur Feier eines bestandenen Bachelors meiner Schwester im Vorhinein reserviert hatten. Der Restaurantteil ist in einem großen Raum mit spitz zulaufender Decke gelegen. An den Wänden hängen Gemälde in Goldrahmen, die allesamt schöne italienische Motive zeigen. In der Mitte des Raumes triumphiert ein künstlicher Baum von ca. 4m Höhe, gesäumt von großen Keramiklampen & Magnum-Weinflaschen. Auch wenn ich ein ausgesprochener Gegner von Kunstblumen bin, finde ich diesen riesigen Baum vollkommen akzeptabel - er schafft ein wunderbares Ambiente. Die Blumen auf dem edel gedeckten Tisch (Stoffservierten, Silberbesteck, Kerze) sind natürlich frisch, echt und dezent gehalten.
      Der Service
      Der Service war den ganzen Abend tadellos. Es wurde stets auf Kleinigkeiten geachtet - so wurden die Mäntel abgenommen, fachmännisch von rechts serviert, Speisekarten in der richtigen Reihenfolge ausgegeben, der Stuhl beim setzen herangeschoben und ein Beistelltisch bereitgestellt. Diese klassischen Servicequalitäten werden in vielen Restaurants nicht mehr so genau genommen - hier wird es wunderbarerweise noch praktiziert. Ein weiterer Punkt den ich herausragend finde ist, dass der Service sich optimal auf uns eingestellt hat - zu Beginn klassisch zurückhaltend ("steif" ohne es negativ zu meinen), später etwas lockerer mit einem kecken Spruch - jedoch nie ohne die angemessene Professionalität zu verlieren. Die Aufmerksamkeit war immer gegeben - so wurde vom Service eigenständig bemerkt, dass eine Beilage beim Hauptgang fehlte (Pilze) und sofort, unauffällig & charmant nachgeliefert.
      Herr Scarpati, Namensgeber und Patron des Hauses war präsent und schaute ab und an bei den Tischen vorbei - bei uns leider nicht, was wir jetzt aber nicht als dramatisch empfunden haben.
      Wenn es servicetechnisch etwas Verbesserungspotenzial gibt, dann bei der Weinberatung. Ich persönlich mag es, wenn man die Weine in Verbindung mit dem Gericht und dessen Aromen bringt (z.B. "Dieser Wein passt mit seinen leichten Kirscharomen herrlich zum Rotkohl und Kirschen - die leichte Barriquenote nimmt die Schärfe der Kirschen gut auf"). Hier wurden uns zwar Weine empfohlen, besonders bei der Vorspeise wurde uns aber eigentlich eine Wahl zwischen allen Weißweinen gelassen. Da die von uns gewählten Weine jedoch ganz in Ordnung waren(unten mehr dazu) ist das hier "meckern auf hohem Niveau".
      Wir starteten den Abend mit einem Aperitif - 3x Aperol-Spritz (9€, perfekt dosiert und mit filetierten Orangen) und für mich einen trockenen Sherry, der schön fruchtig und klassisch ausgebaut war (4,50€). Anschließend erhielten wir die Speisekarten und etwas Brot mit Butter.
      Die Speisekarte        
      Die Speisekarte ist sehr klein gehalten und kann online eingesehen werden. Neben einem Menü (3 Gänge 50€, 4 Gänge 62€) stehen einem diverse Vorspeisen (16-20€), eine Suppe (8€) und eine kleine Handvoll an Fisch- und Fleischgerichten (um 30€) zur Verfügung. Zusätzlich gab es Tagesangebote mit frischem Alba-Trüffel. Die Tagesangebote waren auf einem leicht abgegriffenen DinA4 Zettel in die sonst edle Speisekarte hineingelegt - das kann man besser machen. Im Zweifelsfall würde ich die Tagesangebote lieber mündlich annoncieren als es so zu lösen.
      Wir wählten alle vier das aktuelle Degustationsmenü in 3 Gängen - ich tauschte jedoch den Hauptgang aus, was keinerlei Problem war.
      Zeitlich passend ging es dann auch mit dem Essen los.
      Das Essen
      Amuse Bouche: Kalbfleischbällchen & Thunfisch auf Tramezzini
      Das Amuse Bouche ist für mich immer besonders interessant - bietet es der Küche doch die Möglichkeit, etwas gewagtere Kombinationen zu probieren, Kreativität und Liebe zum Detail zu zeigen. Leider war das Amuse hier mein persönliches "Lowlight". Das Amuse bestand aus einem Kalbfleischbällchen (böse könnte man sagen "Frikadelle") und rohem Thunfisch auf gebuttertem Tramezzini mit einem Hauch Wasabi-Creme. Mir fehlte hier etwas die Kreativität. Die ...

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    • 12. Sept. 2014

      365 Tage nach dem Letzten jährte sich mal wieder mein Wiegenfest. Zu diesem Anlass wurde ich zu einem schönen Essen ins Schützenhaus eingeladen. Um 18.45 Uhr fanden wir uns zu dritt am Restaurant ein. Das Schützenhaus ist seit Jahren eine "gute Adresse" in Remscheid, wenn auch mit kleineren Abzügen (siehe Kritik). Das Restaurant liegt direkt am Schützenplatz und somit auch am schönen Remscheider Stadtpark. Parkplätze sind ausreichend vorhanden, Preisniveau ist gehoben. Vor dem Eintritt in das eigentliche Restaurant geht man am schönen Biergarten vorbei - schwere, wertige Holzbestuhlung - hätte aber ein wenig aufgeräumter sein können (volle/übervolle Aschenbecher, Spinnennetze, rel. viel Laub), auch wenn es vielleicht nicht mehr die typische Biergartenzeit ist. Das sah im Inneren ganz anders aus - das Interieur wurde im Frühling 2014 komplett modernisiert - weg mit einer dunklen Theke hin zu modernem Ambiente mit Holztischen, Ledersesseln und mehr Licht. Das neue Ambiente ist stimmig - durch die schweren Ledersessel auch nicht zu modern. Die Tische sind schlicht gedeckt - 2 Teelichte und eine kleine Orchidee, schweres Besteck und Stoffservierten. Wir werden freundlich empfangen und zum reservierten Tisch für drei Personen geleitet. Nach dem ersten Einfinden wurden unsere Getränkewünsche erfragt und die Speisekarten gereicht.
      Speisekarten/Speisen/Preise
      Zunächst eine Info vorweg: Da online meist keine aktuelle Speisekarte verfügbar ist, fragten wir im Vorhinein nach einer aktuellen Speisekarte per Email. Diese haben wir auch am Tag vor dem Restaurantbesuch erhalten - ärgerlich ist allerdings, dass diese Karte auch nicht ganz aktuell war und auch die Preise nicht mehr stimmten (z.B. Rinderfilet [nicht näher benannter Herkunft] für 37,- statt 33,50). Dies ist für uns zwar nicht unbedingt wichtig, trotzdem ist es ärgerlich. Die Einleger der Speisekarte waren etwas abgegriffen und hätten ausgetauscht werden können.
      Insgesamt bietet die Karte für jeden etwas: Vorspeisen (z.B. Bruschetta 6,50€, Carpaccio 11€), Flammkuchen ( ~ 9€), Suppen (z.B. Pfifferlingschaumsüppchen 7€), Pasta-Gänge (~ 11€), Fleisch (z.B. Rind, Truthahn, Lamm, Schwein) und Fisch (z.B. Zander, Wolfsbarsch, Garnelen). Die Preise der Hauptgänge liegen bei 18-26€ (mit dem Rinderfilet als Ausreißer - 37€). Schade finde ich, dass man bei dem hochpreisigen Rinderfilet in der Karte keinerlei Angabe zur Herkunft findet (US-Prime? Dry-Aged?). Bekäme ich ein "normales" Rinderfilet wäre mir der Preis definitiv zu hoch.
       
      Der Service:
      Der Service war den ganzen Abend über tadellos, wenn man von der Weinberatung absieht. Diese findet nämlich quasi nicht statt. Wir fragten nach einem Wein zu unserem Hauptgang, eine Weinkarte gab es nicht (oder wurde uns nicht gereicht). Es wurden ein paar vorhandene Weine aufgezählt, allerdings ohne diese zu erklären, oder in Bezug zum Essen zu setzen ("Wir haben [..] einen Merlot" "Woher kommt der Merlot?" "Aus Italien"). Gerade in Bezug auf die gehobenen Preise halte ich das für zu wenig. Eine gute Auswahlmöglichkeit bestand so leider nicht. Ergebnis war ein Wein, der zwar gut trinkbar war, aber für die Hauptgänge viel zu schwach (Spätburgunder 5,50€ pro Glas). Ansonsten sehr aufmerksam - so wurde zum Beispiel bei allen Gästen gefragt, ob es Einwände gegen das Öffnen eines Fensters gäbe.
      Das Essen:
      Kommen wir nun zum Herzstück jedes Restaurantbesuches - das Essen. Vorweg gab es Brot mit Quarkdip - lecker, unspektakulär. Nach kurzer Zeit erreichte uns das Amuse Bouche
      "Bouillabaise-Salat mit Krustentierschaum". Leicht pikanter Krustentierschaum auf knackigem Gemüse mit etwas Krabbenfleisch. Ein sehr gutes Entree. Nach einer angenehmen Wartezeit wurden dann die Vorspeisen serviert:
      Kleiner Feldsalat mit Traubenkernöl & Ziegenkäse - 8,50€
      Riesige Portion - viel zu groß - eine Ziegenkäsescheibe von rund 8cm Durchmesser und 5cm Stärke. Dazu eine üppige Portion Salat. Der Salat hätte ein etwas intensiveres Dressing vertragen, der Ziegenkäse gut temperiert. Allerdings verstehe ich den Sinn der "Sweet Chili"-Sauce auf dem Käse in keinster Weise. 3* / 5*
       
      "Schützenhaus" Bouillabaisse - 8,50€
      Schwierig. Natürlich steht es jedem Koch frei eine eigene Interpretation der berühmtesten Fischsuppe der Welt zu kochen, allerdings sollte der Grundcharakter des Gerichtes erhalten bleiben. Und der ist bei einer Bouillabaisse: Eine leichte Fischsuppe mit separat gegarter Fischeinlage. Die Einlage war hervorragend in Menge und Gargrad. Die eigentliche Suppe traf nicht auf unseren Geschmack. Es ist mehr eine Curry-Creme-Suppe. Von Fischaromen in der Suppe keine Spur, der Curry dominiert, die Sahne macht das Gericht extrem mächtig. Mag sein, dass die Suppe als "Curry-Süpppchen mit Fischeinlage" hervorragend gewesen wäre, aber dann wäre sie hier nicht bestellt worden. Serviert wurde die Suppe in einem schönen großen Teller - tolle Optik. 2,5* / 5*
       
      "Setzkasten mit 6 Köstlichkeiten" - 14,50€
      Dies war mein Gericht. Serviert wurde ...

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    • 7. Juni 2014

      Vorwarnung: Ich glaube, dass diese Kritik sehr lang wird - wer lieber einen kurzen Überblick haben möchte, kann bis zum Fazit scrollen. Den anderen Lesern empfehle ich ein kühles Glas Weißwein.
      Es war mal wieder soweit - ein Restaurantbesuch stand vor der Tür. In freudiger Erwartung machten wir uns zu dritt auf zum "Degustationsmenü" von Jacques Weindepot (Schloss Lüntenbeck) - in Zusammenarbeit mit dem Restaurant "Schmitz Jägerhaus". Dieses Degustationsmenü wird mehrmals im Jahr (mit je zwei Terminen) angeboten und ist immer eine tolle Sache. Wir haben schon mehrmals teilgenommen und hatten immer einen sehr schönen Abend. Dieses Degustationsmenü stand unter einem besonderen Stern - dem 40 Jährigen Bestehen von Jacques und orientierte sich bei der Weinauswahl etwas an den Dekaden von Jacques.
      Ich bin mir nicht sicher, ob Degustationsmenüs überall so ablaufen (ich vermute sogar eher nicht), von daher möchte ich kurz auf den "modus operandi" eingehen. Für einen Personenpreis von 75€ erhält man ein 6-gängiges Menü, das in Zusammenarbeit mit dem Weindepot passend zu den Weinen entwickelt wurde. Zu jedem Gang werden im Vorhinein mehrere Weine serviert, die man bewusst vor dem jeweiligen Gang verköstigt. Anschließend macht man sich seine Gedanken, welcher Wein denn wohl am besten passen möge und ist in Kombination mit dem Essen dann so manches Mal überrascht, dass ein vermeintlich toller Wein zu dem jeweiligen Essen doch nun so gar nicht passt. Ein Erlebnis, das vor allem bei "Wein-Neulingen" zu interessanten Reaktionen führt. Zusätzlich sind in dem Preis ein Aperitif, Brot, Wasser und Kaffee enthalten.
      Wir trafen etwas überpünktlich um 19.10 Uhr am Schmitz Jägerhaus ein - das Wetter hatte auf angenehme 25°C bei blauem Himmel ohne Wolken gewechselt. Das Haus ist an der L58 beheimatet und liegt etwas außerhalb. Parkplätze sind direkt vor dem Restaurant und auch in der Umgebung vorhanden. Das Schmitz Jägerhaus bezeichnet sich online als "Gourmet Restaurant" - Menüpreise von 49€ bei 3 Gängen bestätigen dies. Die normale Speisekarte ist vielfältig und bietet in sämtlichen Menüpositionen genügend Auswahl. Normalerweise würde dies meine Erwartungen auf "sehr sehr hoch" stellen, bei diesem "Event" senke ich sie etwas. Vom Anspruch her vergleiche ich das Restaurant bei diesem Event mit Restaurants wie Roberts, Scarpati Trattoria und Heldmanns Bistro.
      Service & Begrüßung
      Wir wurden vom Service sehr freundlich empfangen, unsere Jacken (wenn vorhanden) wurden uns abgenommen und unser Tisch präsentiert. Edel eingedeckt, weiß, viele Gläser, kleine Vase mit Gerbera, Stoffservierte, viel Platz & Material zu Jacques und dem folgenden Menü. Die Stühle etwas zu tief, aber gemütlich - mit schönen weissen Hussen überzogen. Passend zu dem wirklich tollen Wetter wurde uns mitgeteilt, dass der Empfang im Terassenbereich durchgeführt würde.
      Nachdem wir den Leiter des Weindepots begrüßt hatten, wandelten wir also in den Terassenbereich und wurden alsbald mit einem Cremant empfangen. Der Cremant leider nicht gekühlt - ein Fauxpas der sofort behoben wurde. Es handelte sich um einen Cremant de Bourgogne, Vive La Joie (Frankreich, Blanc Brut 2007) - der erstaunlicherweise auch warm nicht zu verachten war. Zusätzlich wurden Hors d'oeuvre gerecht - Bruschetta und andere Crostinis mit mediterranem Gemüse, mild geräuchertem Lachs und Schinken/Käse. Allesamt gut, wenn auch nicht herausragend - kross, frisch, leicht unterwürzt. Der Service war den ganzen Abend über hervorragend. Freundlich, kompetent, im Rahmen des Events nicht zu distanziert, fachlich korrekt (in allen Punkten). Sonderwünsche wie "Ich hätte den 2. Wein aus der 1. Vorspeise jetzt gern nochmal" waren  auch drei Gänge später nie ein Problem, Informationen zum Essen konnten gegeben, oder schnell erfragt werden, Gläser wurden ständig nachgefüllt. Lediglich zu Beginn war der Service etwas unterbesetzt - dies änderte sich aber mit dem 2. Gang.
      Essen & Weine
      Etwa gegen 20.00 Uhr begaben wir uns in den Restaurantbereich und nahmen unsere Plätze am Tisch ein. Wir studierten das am Tisch vorhandene Material zu weiteren kulinarischen Ereignissen rund ums Weindepot. Michael Bürgener, der Besitzer des Weindepots hielt seine Rede zum ersten Teil des Dinners und der Verbindung der Weine zu den Dekaden von Jacques. Die Weine der ersten zwei Gänge wurden kurz angesprochen, die Weingüter vorgestellt und nichts über den Geschmack im Detail verraten - dies sollten wir ja selbst herausfinden. Kurz darauf wurden bereits die ersten Weine eingeschenkt:
      Besinet Le Volcanic, Pierre Besinet (Südfrankreich, Blanc 2013)
      Ducourt La Rose du Pin, Familie Ducourt (Bordeaux, Blanc 2013)
      Lavila Syrah, Winzerverein in Argeliers (Südfrankreich, Rose 2013)
      Wir probierten das erste Arrangement aus Weinen, fanden den ersten relativ laff und nichtssagend, den zweiten kräftig und fruchtbetont, der Rose war nicht so unser Ding. Da die Wartezeit auf die 1. Vorspeise etwas zu lang war (da zu wenig Servicekräft...

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    • 12. Mai 2014

      Muttertag - was ein schöner Grund um schön Essen zu gehn.
      Dieses Jahr stand das Scarpati (bzw. dessen Trattoria) auf unserem Plan. Im Vorhinein hatten wir einen Tisch für 3 Personen reserviert. Das Preisniveau ist gehoben, die Ansprüche (sowohl die Restauranteigenen, als auch meine) hoch. Ich ordne meine Maßstäbe damit zu den guten Restaurant der gehobenen Preisklasse, jedoch etwas unter Sternewertung.
      Ambiente & Empfang
      Pünktlich um 18.30 Uhr trafen wir am Scarpati ein - von außen eine wunderschöne alt-Wuppertaler Villa mit Schiefer-Elementen und altem, imposanten Baumbestand. Fast (im positiven Sinne) etwas verwunschen. Der Bürgersteig schön beleuchtet - eine italienische Gesellschaft verlässt gut gelaunt das Gebäude (vermutlich eine Kommunion/Konfirmation) - das stimmt einen positiv auf den Abend ein. Beim Betreten des Restaurants werden wir freundlich empfangen - schöne Details, wie Weinflaschen & eine "Crepe-Suzette-Ausrüstung", lenken den Blick auf sich - alles gehoben und perfekt sauber. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und unsere Mäntel wurden vom Servicepersonal abgenommen, zunächst bei Seite gelegt und später aufgehängt, nachdem wir zum Tisch geführt wurden.  Wir hatten in der Trattoria reserviert - schön minimalistisches Ambiente, gemütliche Stühle, Rottöne, schwarze Deckenbalken, moderne indirekte Beleuchtung & eine dunkle Schrankwand mit Weinflaschen. Kurz gesagt: Edles, gehobenes Ambiente ohne Schnickschnack. Auf dem Tisch eine kleine Kerze, gutes Olivenöl, Salz, Pfeffer & Stoffservierten - schön.
      Service & Speisekarte
      Nachdem wir Platz genommen hatten, wurden unsere Getränkewünsche erfragt - zunächst 1 Pils, 1 Kölsch eine Cola. Mit den Speisekarten wurde direkt etwas Brot & Butter gereicht. Der Service war den ganzen Abend über perfekt - wirklich gelungen, leicht (im positiven Sinne) steif, fachlich perfekt, freundlich und aufmerksam. Sonderwünsche wurden erfüllt, Fragen nach Zubereitungen kompetent beantwortet, oder in der Küche erfragt, Gläser nachgefüllt, zügig abgeräumt, von rechts serviert. Zum Zwischen- und Hauptgang ließen wir uns einen Weißwein empfehlen - dieser war sehr schmackhaft. Die Speisekarte in der Tratorria ist angenehm klein (und kann online eingesehen werden) - es können jedoch auch Speisen aus der Karte des Restaurants bestellt werden. Die Auswahl ist gut, es gab eine aktuelle Spargelkarte & ein 4-gängiges Menü. Wir wählten das Menü (4 Gänge - 35 €) - wollten jedoch den Nachtisch tauschen (Creme Brulee & Passionsfruchtsorbet). Dies war absolut kein Problem - gegen einen kleinen Aufpreis für das teurere Dessert (je + 3€). Kleines Verbesserungspotential beim Service besteht höchstens darin, dass nach dem Bezahlen die Jacken angereicht werden könnten - aber das ist schon "krampfhaftes Suchen nach Fehlern".

      Das Essen
      Bereits zur Speisekarte gab es zweierlei Brot (Nussbrot + Ciabatta/Weißbrot) mit Butter. Wir entschieden uns jedoch alle, das vorhandene Olivenöl mit Salz & Pfeffer zum Brot zu nehmen - hier stach das wirklich leckere Olivenöl positiv hervor, da es fein nach Olive schmeckte und von der Säure her sehr zurückgenommen war. Nach einer kurzen Wartezeit erreichte uns das Amuse Bouche - Kichererbsen & mit Curry angemachtes Humus (?), leicht pikant gewürzt. Sehr lecker, jedoch kam die Vorspeise quasi zeitgleich. Das hätte man (gerade bei einer kalten Vorspeise) etwas besser lösen können, indem man die Vorspeise 5 Minuten später schickt - das würde auch die Zeit zwischen Vorspeise und Zwischengang etwas verkürzen. Außerdem wäre das Amuse so besser zur Geltung gekommen.
      Die Vorspeise: Carpaccio mit Pommerysenf-Creme, Rucola & Parmesan
      Wie bei allen Gängen war die Optik hervorragend. Das Fleisch hauchdünn, schön gelegt, leicht marmoriert. Ein kleines Bouquet aus Rucola mit hauchdünnen Parmesan-Scheiben & einer Spirale aus Pommerysenf-Creme. Das Fleisch zart und geschmacklich fein, das Dressing des Salates sehr mild um das Fleisch zur Geltung zu bringen. Die Pommerysenf-Creme als geschmacklicher Ausreißer um einen schönen Säure-/Schärfekonrast zum Fleisch zu schaffen - für ein Carpaccio wirklich exzellent, auch wenn ich persönlich nie der Carpaccio-Fan werde. (4,5/5 Punkten)
      Der Zwischengang: Gefüllte Pasta mit Gamba & Rucola
      Uns erreichte ein schöner Teller mit zwei großen "Tortellini" in einer Gamba-Tomaten-Rahmsauce, garniert mit etwas frischem Dill. Die Pasta war perfekt - hauchdünn, seidig und mit etwas Biss. Die Füllung gut abgeschmeckt & gestockt. Die Sauce hätte etwas kräftiger sein können - vielleicht einen Tick reduzieren und ein Quäntchen Weißwein, dann würde sie einen schöneren Kontrast zu den Meeresfrüchten beisteuern. (3,75/5 Punkten)
      Die Hauptgänge: Lachsfilet, Stielmus, Kartoffelpüre  & Maishähnchenbrust mit Beluga-Linsen
      Zunächst zum Lachs-Gericht. Der Fisch war schön gegart, saftig - wenn auch nicht mehr glasig (was jedoch für meinen Vater genau gepasst hat). Stielmus und Kartoffelpüree haben ihm sehr gut geschmeckt.
      Die Maishähnchenbru...

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    • 1. Apr. 2014

      Zunächst muss man einordnen, um welche Art von Restaurant es sich hier handelt. Beim Bremers No.1 handelt es sich um ein gutbürgerliches Restaurant mit günstigen Preisen - dementsprechend ist meine Sternewertung natürlich nicht mit gehobeneren Restaurants zu vergleichen.
      Das Bremers No.1 liegt ziemlich "ab vom Schuss" - für alteingesessene Remscheider ist der Hölterfelder Hof (in dessen Nähe vor rund 25 Jahren ein Jet abstürzte) jedoch ein fester Begriff. Parkplätze sind vorhanden. Das Publikum kann ich nicht bewerten, da wir die einzigen Gäste waren (vermutlich durch den Wochentag und das schöne Wetter).
      Wir hatten telefonisch reserviert und trafen um 18.45 Uhr am Restaurant ein. Als wir unser Gefährt geparkt hatten verließ der Gastgeber gerade kurz das Restaurant, begrüßte uns freundlich und meinte "keine Angst - ich bin in 5 Minuten wieder da" (und dem war auch so). Beim Betreten des Restaurants wurden wir freundlich begrüßt. Zum Tisch wurden wir leider nicht gebracht. Das Restaurant ist passend bergisch-rustikal eingerichtet, wenn auch etwas altbacken. Die umlaufende Sitzbankreihe ist zwar eigentlich nicht mehr zeitgemäß - aber gemütlich! (Teilweise zu-)Tief hängende Lampen, Kunstblume (nicht mein Geschmack - und sicherlich gibt es da auch andere Alternativen), Stoffservierten (hier nicht erwartet - sehr gut!). Definitiv kein gehobenes Ambiente, sondern eher der "Charme von gestern".
      Nachdem meine Begleitungen kurz die Kegelbahn inspiziert hatten (Kegelclub-Zwang ;-) ) wurden uns die Karten gereicht und die erste Getränkebestellung aufgenommen. 2x Bergisches Landbier (zu empfehlen -0,3l 2,30€), 1x Kölsch (Zunft 0,2l 1,50€). Als Tagesempfehlung gab es Spargel mit Sauce Hollandaise & Drillingen (Fleisch wie gewünscht).  Die Karten an sich könnten mal wieder erneuert werden. Die Karte ist klein gehalten - wobei dies relativ ist. Es gibt eine große Auswahl an Hauptgängen (z.B. Rumpsteaks, Schnitzel, Schweinefilet, Ente) im Preissegment von 11,40€ (Krüstchen) - 18,40€ (Rumpsteaks) mit hausgemachten Beilagen (darauf wird zu Recht wert gelegt). Die Vorspeisen und Nachspeisen sind meiner Meinung nach etwas zu kurz geraten - 3 Suppen (Käse, Kartoffel, Gulasch ) & Baguette bei den Vorspeisen und Eiskugel + Nutellacreme bei den Nachspeisen könnten durchaus interessanter sein.
      Der freundliche Service nahm unsere Bestellung entgegen - Holländ. Käsesuppe, Entenbrust, Rumpsteak Bremers No.1 & Zigeunerschnitzel (Details folgen). Der Service war den ganzen Abend über einwandfrei und servierte trotz der schwierigen Sitzbanksituation nicht quer über den Tisch. Ein Amuse Bouche gab es leider nicht - hätte ich in diesem Preissegment aber auch nicht unbedingt erwartet. Nach angemessener Wartezeit kam dann die Vorspeise:
      Holländische Käsesuppe mit Croutons (5,40€)
      Ich hatte zunächst die Befürchtung mit einer "Schmelzkäse"-Suppe erschlagen zu werden. Dem war glücklicherweise nicht so. Die Suppe kam in einem großen, modernen Teller mit viel Fassungsvermögen. Die Croutons waren schön buttrig & hätten einen Tick krosser sein können. Die Suppe war verhältnismäßig leicht und nicht zu käselastig - den Käse fand man geschmacklich eher im Abgang. Die Suppe war mit Zwiebeln angesetzt - dies gab durch die Zwiebelsäure einen schönen Ausgleich zum Käse. Sehr gut.
      Die Suppe wurde abgeräumt & die Biere erneuert. Nach passender Wartezeit standen dann auch die Beilagensalate (zu Rumpsteak & Schnitzel) auf dem Tisch. Normalerweise schenke ich diesen eher weniger Aufmerksamtkeit - dieser wich jedoch von Standard ab. Zweierlei Blattsalate, diverse Gemüse Julienne (Sellerie, Möhre, Gurke, Tomate, Paprika, Frühlingszwiebel etc.), Joghurt-Dressing & ein paar Algen. Sehr lecker für einen Beilagensalat. Nachdem wir die Beilagensalate verputzt hatten kamen die Hauptgänge. Wie üblich kam ich in den den Genuss alle probieren zu dürfen.
      Barbarie-Entenbrust mit Portweinsauce, Gemüse & Kroketten (17,90€)
      Wie bei allen Portionen kam ein sehr voller Teller zu uns (siehe unten: Verbesserungspotential). Die Entenbrust war gut gebraten - die Haut hätte krosser sein können. Die Sauce war sehr lecker, jedoch zu viel. Das Gemüse bestand aus vielen Julienne, die in der Pfanne gedünstet wurden. Die Kroketten waren hervorragend - sehr gut gewürzt, locker in der Konsistenz, außen herrlich knusprig.
      Zigeunerschnitzel mit hausgemachten Pommes und Beilagensalat (13,90€)
      Die Pommes waren hervorragend - das Frittierfett war geschmacklich gut, die Pommes goldgelb, knusprig, gut gesalzen. Bei dem Rest gab es deutliches Verbesserungspotential. Das Schnitzel hätte knuspriger sein können (Bratfett nicht heiß genug?), die Sauce war über dem Schnitzel. Für mich ein Fauxpas! Da brät man ein Schnitzel schön knusprig (im Idealfall) und macht es mit der Sauce wieder zu nichte. Die Sauce selbst war zwar hausgemacht (Gemüse mit Biss & frisch), jedoch hat Sahne für mich nichts in einer Zigeunersauce zu suchen.
      Rumpsteak Bremers No1 mit Bratkartoffeln Drillingen & Sauce au...

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