Pforzheim, Baden-Württemberg

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    Standort

    Pforzheim, Baden-Württemberg

    Yelper seit

    Juni 2009

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    • 29. Sept. 2010

      Das Dell' ospite ist eine "Traditionspizzeria" in Pforzheim, gelegen an der Hohenzollernstraße. Der erste Eindruck des Lokals von außen ist leider wenig ansprechend. Die Markise ist verdreckt und schon ziemlich mitgenommen, der Eingangsbereich schmucklos und verwinkelt (man muss durch zwei Türen und einen Vorhang treten, um tatsächlich im Lokal zu sein). Im Sommer befinden sich auf der kleinen Terasse, die durch Büsche von der Straße getrennt ist, ungefähr 30 Sitzplätze an mit schreiend roten Tischdecken bedeckten Tischen, die Sitzmöbel sehen wenig bequem aus und tatsächlich lässt der Sitzkomfort etwas zu wünschen übrig, wertet aber den Außenbereich des Lokals deutlich auf. Das Restaurant innen erinnert an eine klassische Eckkneipe: Sehr schmal und langgezogen. Die Tische sind in einer langen Reihe angebracht, die sich durch das Lokal schlängelt, da zwei Tische nebeneinander nur an einer kleinen Nische neben der Bar möglich ist. Das Innenleben kann durchaus rustikal bezeichnet werden, auch wenn die Inhaber bemüht sind, durch schöne Bilder oder mediterrane Elemente den italienischen Charakter zu unterstreichen. Leider nur mit mäßigem Erfolg.
      Der Service war bislang immer sehr gut. Es wird ungefragt das Tagesessen vorgestellt und auf Wunsch werden auch Weinempfehlungen zu den Gerichten ausgesprochen. Für Gäste die es gerne scharf mögen wird ein selbst angesetztes scharfes Öl zu den Speisen gereicht. Das hat natürlich den Nachteil, dass die Gerichte für Leute die gerne scharf essen immer sehr ähnlich schmecken, da es sich logischerweise immer um die gleiche Schärfe handelt, aber es ist immer noch besser, als ein Fläschchen Tabasco dazu zu bekommen.
      Die Karte bietet solide italienische Speisen, die durch aushängende Spezialangebote (wie z.B. frische Fischgerichte) ergänzt werden. Auch das gezielte Nachfragen kann hier erfolgversprechend sein.
      Die Gerichte werden, so ist zumindest das geschmackliche Empfinden, frisch zubereitet und stellen auch die Stärke des Dell' ospite dar. Mit dem Erhalt der Gerichte weiß man erst wirklich, dass man beim Italiener ist. Die Gerichte sind typisch italienisch (z.B. ist auf der Salamipizza italienische Salami anstatt ein "deutscher Ersatz" wie in vielen anderen Pizzerien üblich) und schmecken tatsächlich wie im Italienurlaub. Eine besondere Gerichtempfehlung kann man gar nicht aussprechen, da alle Gerichte qualitativ und geschmacklich auf einem so hohen Niveau sind, dass nur noch der persönliche Geschmack den Ausschlag geben kann. Lediglich das Tagesgericht hinkt qualitativ ein wenig hinterher. Die Küche ist kulturbedingt ziemlich fetthaltig, wer damit also Probleme hat, sollte vielleicht auf einen Salat oder ein Nudelgericht zurückgreifen.
      Das als Nachtisch angebotene Panna Cotta wird selbst hergestellt und schmeckt dementsprechend sehr frisch, hat aber ein stärkeres "Frischkäse"-Aroma als ich es gewohnt war. Das ist aber wieder eine Geschmackssache und soll keinen Kritikpunkt darstellen, eher im Gegenteil die Qualität unterstreichen.


      Zusammenfassend kann man sagen, dass das Dell' ospite wieder ein Beweis dafür ist, dass man nicht alles nach dem ersten Eindruck beurteilen kann. Das Ambiente leidet zwar etwas, was zu großen Teilen natürlich den Räumlichkeiten und der Umgebung geschuldet ist, dennoch ist das Essen gute und vor allem ehrliche italienische Kost zu fairen Preisen. Ich kann hier guten Gewissens meine Empfehlung und 3 Sterne aussprechen.

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    • 29. Sept. 2010

      Nachdem ich dieses Restaurant bereits wiederholt besucht habe, möchte ich jedem dieses Restaurant wärmstens empfehlen. Die Bedienung ist außergewöhnlich freundlich und mit Herz bei der Sache; selbst bei vollem Haus hält sich die Wartezeit für Essen und Getränke in Grenzen. Neben den normalen Getränken wie Bier, Wein und Cola bietet der "Durstige Troll" eine große Auswahl an Fruchtweinen, alkoholischen und alkoholfreien Coctails und Tees. Die Speisen sind ein guter Mix aus "klassischen Gerichten" und etwas außergewöhnlichem. Das Tagesgericht bietet den nötigen Akzent, in dem die Köche ihre Kreativität ausleben können, was regelmäßige Besucher des Trolls der Abwechslung wegen durchaus zu schätzen wissen. Das Restaurant teilt sich in drei Räume auf, wobei ein Raum als Raucherzimmer dient und räumlich von den anderen beiden durch einen Flur getrennt ist, so dass der Rauchgeruch geringe Chancen hat, in den Nichtraucherbereich zu ziehen. Das rustikale Ambiente des Hauses, das unter Anderem mit Motivfenstern von Handwerkszünften (zumindest wirken die Abbildungen so) unterstrichen wird, wird durch das liebevolle und durchaus etwas fantastisch angehauchte Dekor (Schilde, Waffen, Wappen, Kerzenbeleuchtung, etc.) schön bestärkt. Im Winter bietet ein Holzofen mollige Wärme und man fühlte sich tatsächlich in ein anderes Jahrhundert versetzt, wäre hier nicht die moderne Zapfanlage, Kasse und die elektrische Beleuchtung, die der Gesetzgeber vorschreibt. Auch bietet der Troll insbesondere in der Wintersaison zahlreiche Rittermahle oder andere Events an, die trotz gehobener Preise für einen gelungenen Abend sorgen.


      Das war meine Meinung vor knapp einem Jahr. Das Essen ist immer noch sehr gut, ebenso die Fruchtweine. Bei unserem letzten Besuch vor knapp zwei Wochen jedoch war der Service - obwohl immer noch unheimlich freundlich - kaum zumutbar.


      Eine Wartezeit von gut einer Viertelstunde bis man Zeit fand, die Getränkebestellungen aufzunehmen, eine ähnliche Wartezeit bis die Getränke auf dem Tisch standen. Von der Bestellung des Essens (die erst 45 Minuten nach dem Eintreffen aufgegeben werden konnte) bis zum ersten Servieren der Speisen verging über eine Stunde. Trotz ausdrücklichem Hinweis, auf eine Allergie wurde bei der Zubereitung nicht darauf geachtet, so dass die betroffene Dame aus Verzweiflung lieber Verdauungsbeschwerden in Kauf nahm als nochmals eine Stunde auf das Essen zu warten (wir sprechen hier übrigens von einem Salat).


      Das ist so nicht tragbar und war mir, der das Lokal an meine Kollegen empfohlen hatte offenkundig noch peinlicher als dem Service. Zum Ausgleich gab es zahlreiche Worte der Entschuldigung sowie zwei Runden Bärenfang.


      Aus diesem Grunde und da es sich um einen (wie ich hoffe) einmaligen Ausrutscher gehandelt hatte, kann man immernoch gut 4 Sterne und eine klare Empfehlung aussprechen. Eine Reservierung im voraus ist mittlerweile praktisch obligatorisch.


      Dennoch muss ich mein Statement, dass sich die Wartezeit auch bei vollem Haus in Grenzen hält leider zurücknehmen. Vielleicht ist es ratsam, auf geschlossene Events (wie z.B. das Rittermahl) zurückzugreifen, oder sich frühzeitig zu versichern, dass das Lokal nicht zu voll ist.

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